Benutzung von Graphit und Bio-Schmierstoffen mit Stabilisierung durch bearbeitete aktive Oberflächen für die Flussmittelbehandlung von Getriebe und Zahnrädern


Projekthintergrund

Schmierstoffe mineralischen Ursprungs haben wichtige negative Umweltauswirkungen. So verlangt die Produktion von nativem Grundöl beispielsweise 1.156 kg C02/mg Öl im Vergleich zu 676 kg C02/mg Öl für recyceltes (regeneriertes) Öl.
Wenn wir davon ausgehen, dass der globale Schmierstoffbedarf für 2010 auf 41,7 Millionen Tonnen geschätzt wurde, würden auch mit der besten verfügbaren Technologie – Regeneration – noch über 28 Millionen Tonnen C02 entstehen. Eine Alternative wäre es, die Mineralschmieröle durch umweltfreundlichere Produkte zu ersetzen, wie beispielsweise Festkörperschmierstoffe (z.B. Graphit und Talkum) und ‚Bio-Schmierstoffe‘, d.h. Öle natürlichen Ursprungs, die üblicherweise aus Pflanzen extrahiert werden und aus Triglyceriden bestehen.
Projektziele
Die wichtigste Zielstellung des Projekts ist es, die vollständige Ersetzbarkeit synthetischer Schmierstoffe für die Vorbehandlung von Getrieben und Zahnradgetrieben durch Festschmierstoffe auf Graphitbasis und flüssige biologisch abbaubare Schmierstoffe darzulegen. Das Projekt wird zu einem Fertigungszyklus führen, der sehr wenig Abfall erzeugt, den Energiebedarf und die Schmierstoffdispersion verringert und einen geringen Kohlenstoffausstoß hat. Der vorgeschlagene Prozess wird auch die Rückgewinnung von Glycerin aus anderen Fertigungsprozessen bedingen, um als Lösemittel für die die Graphitteilchen benutzt zu werden.
Diese Zielstellungen werden eine Reihe von Unterprojekten vorsehen, welche die reversible Langzeitstabilisierung von Bio-Schmierstoffen gegenüber bakteriellen und fungiziden Angriffen untersuchen sollen, die Verbesserung der rheologischen Eigenschaften von Bio-Schmierstoffen und die Realisierung eines geschlossenen Kreislaufs, in dem stabile Suspensionen von Graphitpulver in rückgewonnenem Glycerin in die Getriebe eingespritzt und anschließend entfernt und erneut gesammelt werden, bevor die Bio-Schmierstoffe eingefüllt werden.
Das Projekt wird eine Pilotproduktionslinie konstruieren, wo die Benutzung solcher Schmierstoffe zu einer durchschnittlichen Verringerung von 4 Tonnen/Jahr von C02-Äquivalent führen wird (entsprechend der Produktion/Regeneration von 4.000 Liter/Jahr von Mineralöl), der Beseitigung der schädlichen Bestandteile wie hochraffinierte Mineralöle oder Zink-Alkyl-Dithiophosphate und die Beseitigung der Umweltbelastung durch Mineralölleckagen.

Erwartete Resultate:
• Vollständiger Ersatz der synthetischen Öle in einem Demo-Prozess mit Bio-Schmierstoffen, die zu 70-100% biologisch abbaubar sind
• Rückgewinnung von 4.000 Liter/Jahr Glycerin pro Flussmittelbehandlungsstelle
• Verringerung der C02 Emissionen, Verringerung der gasförmigen Schadstoffemissionen wegen der geringeren Flüchtigkeit der Bio-Schmierstoffe (auf 20% weniger geschätzt)
• Weniger Ölverbrauch (durchschnittlich 60 Liter pro Getriebe pro Ölwechsel)
• Weniger Umweltbelastung und sicherere Öle, die weder schädliche hochraffinierte Mineralöle noch Zink-Alkyl-Dithiophosphate enthalten
• Längere Nutzungsdauer der Schmierstoffe (+20%) als Ergebnis der höheren Wärmebeständigkeit und
Weniger Schmierstoffverlust als Ergebnis der geringeren Flüchtigkeit der Bio-Schmierstoffe und der hohen Wärmebeständigkeit von Graphit im Schutzgas.

Was ist "Life+"
Life+ bietet in Ländern der Europäischen Union (EU) und auch in einigen Drittländern (Kandidatenländern für den Beitritt zur Europäischen Union, Efta-Ländern, die Mitglied der Europäischen Umweltagentur sind, Ländern des westlichen Balkan, die am Stabilisierungs- und Assoziierungsprozess teilnehmen) finanzielle Unterstützung für Aktionen zu Gunsten der Umwelt.
Die finanzierten Projekte können von öffentlichen und privaten Akteuren, Stellen und Einrichtungen initiiert werden. Das Programm LIFE+ gliedert sich in drei Teilbereiche: “Natur und biologische Vielfalt“, „Umweltpolitik und Verwaltungspraxis“ und „Information und Kommunikation“.

Argo Tractors Spa mit Sitz in Fabbrico (Reggio Emilia) stellt Traktoren mit den Marken Landini, McCormick und Valpadana her und gehört dem Industriekonzern Argo an. In wenig mehr als 10 Jahren hat Argo Tractors Spa den Produktionsausstoß verdreifachen können und ein bedeutsames Wachstum in Sachen konkrete Resultate erzielt: Konzernumsatz 2009 von 447 Millionen Euro, 1.600 Arbeitsnehmer, 3 Produktionsstätten, 8 Verkaufsfilialen in der Welt, 130 Importeure im Ausland und 2.500 Vertragshändler. Das sind Daten, die den Marken Landini, McCormick und Valpadana in der Traktorenbranche zu einer Spitzenposition auf dem Binnenmarkt verholfen haben und ihn auf internationaler Ebene zu einem Player erstrangiger Bedeutung gemacht haben, was den Wert einer Erfolgsstrategie im Rahmen einer Konzernlogik bestätigt. 
 

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